Calliope mini in Federtasche

Die praktische Seite
der Nachhaltigkeit

Die Auswahl der Werkstattbereiche und Projekte

 

Auch der Mensch in der modernen Stadt sollte – mithilfe der Schulbildung – in der Lage sein, die Befriedigung seiner Grundbedürfnisse sicherzustellen: Sich zu ernähren (Anbau und Zubereitung von Lebensmitteln), sich zu kleiden, sich auszustatten, sich in einer zunehmend digitalen Welt zurechtzufinden.

 

Was braucht der Einzelne, um nachhaltig leben zu können?

Was können wir tun, wie können wir nachhaltig handeln, wenn wir keinen Zugang zu nachhaltigen Produkten haben (kein Angebot, keine Auswahl, zu teuer oder es gibt es noch nicht, ...) ?
Wir können sie möglicherweise selber herstellen. Dafür brauchen wir aber nicht nur theoretische Kenntnisse, sondern auch praktische Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Es ist sinnvoll, praktische Fähigkeiten und Fertigkeiten in der Schulzeit zu entwickeln. In der Schule lernen wir täglich die Theorie (Kopf) und wenn wir die Praxis (Hand) hinzunehmen, entwickeln wir auch hier frühzeitig und dauerhaft Selbstvertrauen in unsere eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten.

 

Durch welche Kriterien zeichnen sich diese 5 Werkstätten aus?

Da es darum geht, den Einzelnen zu befähigen, leichter nachhaltig zu leben, setzen die Werkstätten dort an, wo der Jugendliche lebt: In seinem Zimmer, In der Wohnung, im Haus … Kurz: Zuhause.

Die Werkstätten setzen dort an, wo die Jugendlichen Zuhause alltägliche Entscheidungen miterleben: Was wollen wir heute essen? Was wollen wir kochen? Was wollen wir backen? (Betrifft Werkstattbereich Kochen und Backen, Garten)

Allen Werkstätten ist gemeinsam,

(Betrifft Werkstattbereiche: Backen und Kochen, Holz, Textilien, Digitalisierung, Garten)

 

Die Werkstätten haben alltägliche Gegenstände zum Thema, die die Jugendlichen von Zuhause kennen: Gebrauchsgegenstände aus Holz und aus Stoff (Textilien). (Betrifft Werkstattbereich Holz und Textilien)

Die Digitalisierung hat auch das Zuhause erreicht. Neben den Computern gibt es immer mehr Dinge, die neben ihrer Grundfunktion auch „fühlen“ können (Lampen, die auf Bewegung reagieren, Alarm, der auf Temperatur oder Rauch reagiert, Staubsauger, die automatisch den Boden reinigen, etc.). (Betrifft Digitale Werkstatt)

Es sind Werkstätten, bei denen die Schüler und Schülerinnen am Ende „Werke“ zeigen, von dem die allgemeine Bevölkerung sagen kann: Das kann sich sehen lassen! D. h. hier zeigen die Schüler und Schülerinnen, dass sie die handwerklichen Grundlagen erlernt haben und in der Lage sind, ein handwerklich qualitativ gutes Objekt herzustellen, welches einen Nutzen hat.

Dieser Nutzen-Aspekt ist wichtig, damit die Schüler von sich sagen können: Ich kann handwerklich etwas Nützliches herstellen und zeige dabei meine entwickelten Fähigkeiten und Fertigkeiten. (Vorbeugung, damit Schüler und Schülerinnen hinterher nicht sagen: Ja, ich kann was, aber nichts Richtiges.)

In den 5 Werkstätten definiert die „Zuhause-Erfahrung“ den Handlungsspielraum (Sinn und Nutzen von Erzeugnissen und Gegenständen sind bekannt und unmittelbar einsichtig; der Nutzen / die Auswirkungen für die Nachhaltigkeit sind ebenfalls vielfältig, umfangreich und einsichtig).

Mit dem „großen Projekt“, dem Ownhome, wird der Handlungsspielraum des „Zuhause“ erweitert. Jugendliche bekommen die Möglichkeit, ihre Erfahrungen nun auch auf eine so komplexe Aufgabe, wie dem Bau eines eigenen Hauses zu übertragen und anzuwenden.

 

Kulturelles Erbe

Hier wird auch der Zugang zum kulturellen Erbe (am Beispiel des Handwerks) aufgezeigt.
 
Für Schulen, in denen Schüler und Schülerinnen aus verschiedenen Kulturen unterrichtet werden bieten die 3 Werkstätten - Backen & Kochen, Holzwerkstatt und Textilwerkstatt – auch die Gelegenheit zum kulturellen Austausch.

 

Welche Werkstatt für welche Klasse?

Auch regionale Bedingungen spielen eine Rolle. So ist die 6. Klasse in Berlin noch in der Grundschule angesiedelt. Der Bereich Backen und Kochen ist mit relativ wenig Aufwand in der Schule realisierbar.

Gleichzeitig beklagen viele Grundschulpädagogen, dass der Unterricht in der 6. Klasse schwierig ist, da die Kinder keine Motivation mehr haben, sich anzustrengen. Vermutlich wäre eine Holzwerkstatt für die Kinder interessanter als Backen und Kochen. Hier gilt es abzuwägen. Der Werkstattunterricht an sich ist eine neue Herausforderung und ist „anschlussfähig“, da das Konzept in der Sekundarschule weitergeführt wird.

Manche Kinder überlegen, ob sie bereits nach der 10. Klasse von der Schule abgehen wollen. Das große Projekt „Ownhome“ in der 11. Klasse, könnte so manches Kind umstimmen. Denn die Gelegenheit, zu lernen, wie man ein eigenes Haus baut – und dabei Handwerkskunst, Nachhaltigkeit und die gesammelten Werkstatterfahrungen der letzten 5 Jahre einbringen kann – ist einzigartig.

 

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