Die praktische Seite
der Nachhaltigkeit

Werkstattbereich Textil

Hier lernen die Kinder und Jugendlichen, dass sie Gegenstände und Kleidungsstücke aus Stoffen selber herstellen können. Neben der Kleidung spielen die Textilien auch bei der Einrichtung einer Wohnung oder eines Hauses eine große Rolle.

Sie lernen den Umgang mit Handwerkzeugen, bzw. Werkzeugen, die keinen Strom benötigen. Sie bekommen einen Einblick darin, was derzeit gute Qualität ausmacht, lernen es kritisch – im Sinne der Nachhaltigkeit - zu hinterfragen, und sind offen für Verbesserungen (und entfernen sich von dem Vorurteil, gute Qualität können sich nur Menschen leisten, die viel Geld haben).

Die Befähigung der Kinder und Jugendlichen, nützliche Gegenstände und Kleidungsstücke selber herzustellen, gibt ihnen im Alltag eine wirksame Handlungsoption, wenn sie keine bezahlbaren nachhaltigen Angebote finden.

Gemäß der schematischen Darstellung (Kap 09. Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten) ergibt sich folgendes Vorgehen (Schritte A – D) einmal für Gegenstände, für Kleidung und Accessoires:

1. Persönliches Umfeld
1. Welche Gegenstände kennst Du von Zuhause oder von den Großeltern?
2. Wähle einen Gegenstand aus, welchen Du herstellen möchtest (Beispiele, s.u.).
2. Kulturelles Erbe / Eigene Vorstellungen
3. Oft haben (oder hatten) diese Gegenstände einen Stil, der für (D)eine Region typisch ist / war.
   Gibt es Gründe, warum der Gegenstand typisch für (D)eine Region ist / war?
4. Warum nicht mal selbst ein Gegenstand gestalten?
5. Wähle den Gegenstand aus, das Du herstellen möchtest. Recherchiere, ob es Anleitungen gibt. Du kannst die Zeichnung für einen Gegenstand auch selber entwickeln. Die Werkstattleitung wird Dir dabei helfen können.
3. Erstellung bzw. Transformation nach Kriterien der Nachhaltigkeit
6. Verwende naturbelassene Stoffe aus Deiner Region, ohne Schadstoffbelastung.
7. Nutze Handwerkzeuge (ohne Strom) für die Herstellung.
8. Bedenke Aspekte wie Reparierbarkeit, Wiederverwendbarkeit, Mehrfachverwendbarkeit.
9. Fertige eine professionelle Anleitung zur Herstellung an.
10. Finde nachhaltige Mittel, um die Textilien zu färben.
11. Gebe Tipps für eine lange Haltbarkeit, andere Verwendungsmöglichkeiten, Entsorgung etc.
4. Erstelle für den Gegenstand ein Zertifikat unter dem Aspekt Nachhaltigkeit
12. Erarbeitet gemeinsam die Punkte, die ein solches Zertifikat enthalten sollte.
    Empfehlung: Beachte die 17 Ziele der Nachhaltigkeit.

Bespiele für Gegenstände:
Geschirrhandtuch, Tischdecke, Bezug für Sitzkissen, Laken, Kissenbezug, Bezug für die Bettdecke, Decke, Gardine, Vorhang, Stoffbeutel, Handtuch etc.

Beispiele für Kleidung:
T-Shirt, Hemd, Bluse, Pullover, Hose, Rock, Weste, Socken, Mantel, Jacke, Schürze etc.

Beispiele für Accessoires:
Hut, Mütze, Schal, Tasche, Handschuhe, Rucksack, Portemonnaie, Indoor-Schuhe etc.

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